"Hinterhaus" von Lioba Werrelmann #Rezension
- bookexplorer
- 3. Juli 2019
- 2 Min. Lesezeit
Journalistin Carolin stolpert wider Willen in einen Kriminalfall, der sie tief in die Vergangenheit Ost-Berlins führt. In einem Hinterhaus in Prenzlauer Berg findet sie die Leiche eines seit Langem vermissten Jungen. Doch kaum jemand scheint sich an ihn erinnern zu wollen. Die Hausbewohner schweigen, und die Polizei ermittelt nur halbherzig. Eigentlich hat Carolin andere Sorgen. Ihr Freund ist weg, sie hat keine Wohnung mehr und keinen Job. Aber ehe sie sichs versieht, ist sie dem Mörder zu nahe...
Schnelle Fakten:
Titel: Hinterhaus
Autorin: Lioba Winkelmann
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Krimi
317 Seiten
ISBN: 978-3-404-17827-8
10,00€

Meine Meinung: "Hinterhaus" ist ein wirklich besonderer Kriminalroman. Er spielt im Jahr 2011, doch irgendwie fühlt man sich beim Lesen so, als spiele das ganze noch in der DDR. Viele wichtige Ereignisse spielen auch noch in der DDR, doch auch bei den Ereignissen in der Gegenwart kommt noch vieles veraltet vor. Ein großer Kritikpunkt, der auch in anderen Rezensionen oft vorkommt, ist der Übertriebende "Gossenslang". Das heißt in diesem Fall, dass die Personen oft "kacken", "pissen" oder "kotzen". Meiner Meinung nach wurde dies einfach zu oft in dem Buch erwähnt und irgendwann war es einfach nur noch störend. Wenn man jedoch von diesem Kritikpunkt absieht, dient die Raue Sprache als wirklich gutes sprachliches Mittel und gaben den Personen ihr eigenes Gesicht. Generell finde ich die Bewohner des Berliner Hinterhauses sehr interessant, weil sie allesamt sehr geheimnisvoll sind und man bis zum Ende wirklich nicht ahnt, wer der Täter sein könnte. Was mich jedoch ziemlich an einigen Charakteren stört ist, dass sie oft wirklich dumm handeln. Natürlich ist es normal, dass die Personen in Krimis und Thriller nicht die klügsten Entscheidungen treffen, doch in diesem Buch kommt es manchmal einfach zu oft vor. Eine Sache, die mich jedoch positiv überrascht, hat war, dass der Leser wirklich mitdenken muss. Nicht etwa, weil die Autorin wichtige Sache vergessen hätte, oder einfach zu viele Informationen eingebaut hat, sondern weil die Handlung so verstrickt ist, dass sie dem Leser zum Mitdenken anregt. Das hat mir sehr gut gefallen und ich finde, dass gehört zu einem Krimi auch immer wieder dazu. Die Story ist ansonsten sehr gut ausgebaut und man will immer wieder einfach weiterlesen! Dabei sind die "dunklen Geheimnisse im Prenzlauer Berg" wirklich spannend und erschreckend. Was mich wirklich an diesem Buch überzeugt hat, war das Ende. Es rettete für mich das Buch nochmal und ich war am Ende wirklich überrascht und erstaunt. Außerdem steigt der Spannungsbogen am Ende nochmal stark und man könnte das Buch an diesen Stellen fast einen Thriller nennen. Durch den Schluss kann ich bei "Hinterhaus" also getrost über die früheren Kritikpunkte hinweg sehen und das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen!
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