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Interview mit Alexandra Schmidt #Autoreninterview

  • Autorenbild: bookexplorer
    bookexplorer
  • 7. Feb. 2019
  • 5 Min. Lesezeit

"Ira" ist der Debütroman der Autorin Alexandra Schmidt und desweiteren auch der Auftakt einer Familiensaga. Im Rahmen einer Rezension konnte ich mit der Autorin auch ein Interview führen:

Autorin Alexandra Schmidt


1. Wie würden Sie sich selbst beschrieben?

Ich bin eine lebensfrohe und quirlige Frau, die treu zu denen steht, die sie liebt und sich an unzähligen Facetten des Lebens erfreuen kann. Zu meinen Hobbies zählen neben dem Schreiben auch Lesen und Kochen, Scrapbooking, Computerspiele und Pen- & Paper-Adventures.


2. Wann und wie haben Sie erstmals angefangen zu schreiben?

Ich habe mir schon als kleines Kind gern Geschichten ausgedacht und diese erzählt. Irgendwann begann ich, diese Geschichten aufzuschreiben. Besonders als Teenager entwickelte ich eine persönliche Hingabe für die Schreiberei, die sich während meiner Studienzeit immer weiter ausdehnte. Als Kind schrieb ich an der Schreibmaschine meines Vaters, als Studentin benutzte ich natürlich den Laptop.


3. Woher nehmen Sie die Ideen für Ihre Bücher?

Ich habe eine sehr ausgeprägte Fantasie und ziehe zeitgleich aus dem Alltag meine Inspiration. Sei es ein interessanter Mensch, den ich im Vorbeigehen wahrnehme und zu dessen Aussehen und Stil ich mir eine eigene Geschichte ausdenke oder auch nur ein intensives Gespräch mit (sehr gerne betagten) Leuten, die Spannendes aus ihrem Leben zu erzählen wissen. Dabei entstehen in meinem Kopf ganz eigene neue Universen und extravagante Persönlichkeiten, die zu individuellen Ereignissen verschmelzen.


4. Wie lange schreiben Sie ungefähr an einem Buch?

Das ist wirklich sehr unterschiedlich. Wenn ich eine kreative Phase habe, kann ich stundenlang einfach so runterschreiben; dann gibt es natürlich auch mal einen Durchhänger oder ich weiß eine Lücke innerhalb des Plots noch nicht gänzlich zu füllen. Mit den Betonys habe ich ungefähr im März 2018 begonnen, also vor fast genau einem Jahr. Seitdem habe ich sieben Bände geschrieben und sitze zurzeit am siebten.


5. Was macht Ihrer Meinung nach Ihre Bücher besonders?

In meinen Geschichten gibt es keine klassischen „guten“ Protagonisten und auch keine typischen „bösen“ Schurken. Natürlich bestehen meine Handlungen nichtsdestotrotz aus Protagonisten und Antagonisten, aber ich versuche ganz bewusst, sie als normale Menschen darzustellen. Meine Helden sind nicht einfach nur „nett“. Stattdessen können sie manchmal eklig werden, nerven oder auch einfach mal einen schlechten Tag haben und ungenießbar sein. Bei den Schurken ist das im Grunde genauso. Sie haben keineswegs ausschließlich schlechte Seiten, sondern durchaus auch ihre Stärken, können liebenswürdig und sogar charmant, manchmal sogar weich und aufrichtig sein. In meinen Büchern stehen das Menschliche und zugleich Zwischenmenschliche im Fokus.


6. Was ist Ihr Lieblingsbuch bzw. wer ist Ihr Lieblingsautor?

Meine Lieblingsbücher sind u. a. Der Schimmelreiter von Theodor Storm, Das Haus der vergessenen Träume von Katherine Webb und Winterkartoffelknödel von Rita Falk. Es gibt aber noch haufenweise Bücher, die ich unheimlich gern gelesen habe, wie etwa Die Tribute von Panem von Suzanne Collins oder Stolz und Vorurteil von Jane Austen. Es kommt aber auch immer darauf an, ob ich ein anspruchsvolles Buch lesen oder bei Trivialliteratur abschalten will.


7. Welchem Charakter aus Ihrem Buch ähneln Sie am meisten?

Keinem. Meine Figuren bestehen aus sehr vielen Zutaten, darunter Aspekte, die es an mir selbst zwar ab und an gibt, dann aber auch wieder Punkte, die ich an mir ganz gern hätte. Meine Charaktere besitzen jedoch auch Eigenschaften, die ich um keinen Preis an mir selbst haben will, aber auch Marotten, die ich einfach liebreizend finde. Manche Allüren habe ich auch im Umgang mit Menschen in meinem eigenen Leben herausgefiltert und irgendwo in einem Nebenaspekt einer Figur eingewoben.


8. Haben Sie die Orte aus Ihrem Buch schon mal in echt besucht?

Jein – die Orte, die ich beschreibe, sind bisher immer fiktiv gewesen, jedoch setzten sie sich aus mehreren Ortschaften zusammen, die ich sehr wohl persönlich kenne. So verschmelzen regelmäßig die ostfriesische Küste und das Sauerland miteinander zu einer neuen Landschaft, die eine ganz eigene Welt und das Zuhause meiner Figuren bildet.


9. Schreiben Sie immer nach einem bestimmten Schema (z.B. immer zur gleichen Zeit und am gleichem Ort) oder einfach nach Lust und Laune?

Es gibt Phasen, da kann ich mit dem Schreiben gar nicht aufhören und tippe mir stundenlang die Finger wund. Darüber kann schon mal ein Wochenende vergehen. Dann gibt es wieder Phasen, in denen ich Ruhe brauche und mich mit anderen Dingen beschäftige. Aber ich schreibe grundsätzlich zu Hause, entweder am Schreibtisch oder in meinem Lieblingssessel. Ich schreibe niemals draußen oder im Urlaub. Dort sauge ich nur alles aus meiner Umgebung auf, verwertet wird alles daheim.


10. Was gefällt Ihnen am besten am „Autoren Dasein“, was ist nicht so schön?

Was mir besonders gut gefällt, ist das Ausleben der eigenen Fantasie. Ich würde mich niemals tätowieren lassen, finde Tätowierungen häufig jedoch sehr hübsch. Also wird meine Heldin Edda tätowiert. Ich bin auch bei weitem nicht so frech wie Edda, wäre es aber ab und zu ganz gern. Mit meinen Geschichten und Figuren ist es wie mit einem Puppenhaus. Ich kann sie anziehen und frisieren, ihre Wohnung einrichten und ihren Charakter bestimmen. Diese Form des „Auslebens“ von Dingen, die ich im echten Leben entweder nicht verwirklichen möchte oder auch mal nicht kann, empfinde ich als großen Spaß. Es sind einfach keine Grenzen gesetzt. Darüber hinaus mag ich den direkten Kontakt mit meinen Lesern und sauge ihre Reaktionen interessiert auf, genauso wie konstruktive Kritik und oftmals wirklich sehr hilfreiche Hinweise. Ein negativer Punkt wäre hier, wenn ich als Autor merke, dass es einem Leser nicht etwa um das Buch und ehrliche, hilfreiche Kritik geht, sondern einfach ums Meckern. Allerdings erkennt man dies als Autor auch recht schnell und macht sich dann nicht allzu viel draus.


11. Wie kamen Sie auf die Idee, eine Familiensaga zu schreiben?

Ehrlich gesagt, waren die Betonys zunächst auf Band I beschränkt. Ich entwarf die Story nahezu über Nacht in meinem Kopf, als ich nicht schlafen konnte. Dann formte ich die Welt von „Steinlind“, entwickelte die Charaktere und genoss es, in dieses neue Universum einzutauchen. Doch als ich fertig war, empfing mich eine furchtbare Leere, wie man es etwa manchmal fühlt, wenn man ein gutes Buch ausgelesen hat und nicht weiß, was man als nächstes Lesen soll. Ich hatte die Figuren und Steinlind einfach zu liebgewonnen. Schließlich meinte mein Partner kurz und treffend: „Und wieso schreibst du dann keine Fortsetzung?“ Da war der Groschen gefallen und seitdem sind die Abenteuer der Betonys bereits rasant angewachsen.


12. Ist der nächste Band der Betonys schon in Arbeit?

Mittlerweile schreibe ich sogar schon an Teil acht. Ich bin bisher den Katalog der sieben Todsünden durchgegangen. Jedes Buch repräsentiert eine Sünde. Mit dem Sündenkatalog bin ich nun durch und als nächstes kommen die Tugenden. Es sind also noch mindestens vier weitere Bände geplant. Nichtsdestotrotz werden die fertigen Teile jedes Mal noch sorgfältig überarbeitet, bevor sie veröffentlicht werden und finden auch noch reichliche Ergänzungen. Herausgebracht habe ich erst im Januar Band III. Der vierte Teil dürfte voraussichtlich etwa um März herum herauskommen.


Vielen Dank!


Lest außerdem noch die Rezension zu ihrem ersten Buch: Ira!

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